Ein Denkmal entsteht- Büste angefertigt

Im letzten Jahr entstand ein Denkmal für den verstorbenen Polikiter Ernst Hinsken in unserem Atelier

Die Enthüllung des Denkmals zu Ehren von Ernst Hinsken in Haibach-Büste von Atelier Andrea Wenzel München

Mit der Enthüllung des fertigen Denkmals im Dezember war die Arbeit getan. Aber wie fängt das an, wenn ein Denkmal für einen sehr guten Freund, Familienvater und Geschäftspartner entsteht?

Hier wollen wir euch in einem Abriss kurz schildern wie es bei dieser Arbeit abgelaufen ist. Der erste Kontakt war vom Auftraggeber noch sehr vorsichtig und man wollte sich bei einem Besuch in unserem Atelier erst einmal ein Bild unserer Fähigkeiten machen. Nach dem ersten Gespräch wurden die Infos in der Runde des Rotaryclubs besprochen und man entschied sich die Portraitbüste in unserer Werkstatt anfertigen zu lassen. Entscheidend war dann wohl auch unsere jahrelange Erfahrung und die zufriedenen Kunden. Der Besuch im Atelier ist eine Ausnahme, den viele unserer Kunden beauftragen uns aus der Ferne. Es freut uns aber immer, wenn Kunden uns in München direkt besuchen.

Es sollte ein Denkmal im Heimatdorf Haibach von Ernst Hinsken errichtet werden. Dazu wurde ein Steinmetz mit der Anfertigung eines massiven Granitsockels beauftragt. Gleichzeitig entwarf die Bildhauerin Andrea Wenzel das Portrait nach Fotos aus dem Familienkreis. Die Zwischenschritte bei der Gestaltung der Büste bekam der Rotaryclub per Email in Fotos und Videos, wie bei uns üblich, immer wieder zugesandt. Als sich die Gestaltung dem Ende näherte, entschieden die Verantwortlichen noch über kleinere Details und Änderungen.

Danach wurde das Tonmodell zum Bronzegiesser gebracht und dort entstand dann die eigentliche Bronzebüste in vielen verschiedenen Arbeitsschritten. Der Ausguss mit der 1100 Grad heissen Bronze ist auch für erfahrene Künnstler immer wieder aufregend. Die nach dem Guss erforderlichen Zieselierarbeiten und die Patina bildeten die Abschlussarbeiten an dem Büstenkopf. Mit der fertigen Büste fuhren wir dann, weil es räumlich in unserer Nähe war, zum Steinmetz. Dort trafen wir uns mit dem Auftraggeber und der Familie Hinsken zur Besprechung. Hier sahen dann alle Beteiligen zum ersten Mal die Originalbüste. Sie überzeugte auf Anhieb alle. Es wurden dann die letzten Details und Termine besprochen.

Der krönende Abschluss war dann die Enthüllung des Denkmals ( Foto oben) und das anschliessende gemeinsame Essen in Kreise der Familie und der Mitglieder des Rotaryclubs Straubing.

Herzlichen Dank an den Rotaryclub Straubing für den Auftrag und an das Straubinger Tagblatt für die Artikel in den Medien. Einen Zeitungsartikel dazu können Sie hier nachlesen:

Carl Haag -deutscher Maler-eine Büste nach Foto entsteht

Wir durften eine Büste von Carl Haag nach Fotos anfertigen. Der Maler portraitierte einst Königin Vikoria und die königliche Familie.

Der Gedenkstein mit der Büste in Oberwesel-Foto: Steinmetz Brahm

Der Maler Carl Haag

Carl Haag, viktorianischer Aquarellist, 1820 in Erlagen geboren, 1915 in Oberwesel am Rhein gestorben.
Carl Haag besuchte zuerst die Kunstschule Nürnberg. Danach folgten Studienjahre in München, Brüssel und London. Dort wurde er Mitglied der Royal Academy. Der Maler reiste sehr gerne und so trieb es ihn meist im Winter nach Rom. Durch eine Empfehlung von Herzog Ernst II von Sachsen Coburg Gotha erhielt Haag einen Auftrag Königin Viktoria zu porträtieren. In den Folgejahren malte Carl Haag auf Schloss Balmoral immer wieder die königliche Familie. Später wird Prinz Charles der Carl-Haag Gesellschaft schreiben, dass er mit den Bildern des deutschen Malers aufgewachsen ist.
Im Jahre 1854 ernennt Herzog Ernst, Carl Haag zu seinem Hofmaler. Doch dem Maler ist das nicht genug, 1858 bricht er zu seiner großen Orientreise auf. Erst 1860 trifft er wieder in London ein und wird britischer Staatsangehöriger. 1864 kauft er für 109 Taler den alten, verfallenen Stadtturm in Oberwesel und lässt ihn aufwändig für 51.000 Taler renovieren. 1866 heiratet er seine Frau Ida Büttner. Im Jahre 1903 steht der Umzug von London nach Oberwesel an. Dort lebte das Ehepaar Haag bis zu ihrem Tod.

Als am 10.August 1865 Königin Viktoria in einem Sonderzug die Stadt  Oberwesel passiert, ließ Carl Haag den Turm beflaggen und begrüßt die Queen mit Kanonenschüssen vom Turm aus.

Weinetiketten Motive von Carl Haag
Eine Auswahl der Weine mit Motiven von Carl Haag aus dem Weingut Lanius Knab, Oberwesel

Dieses Motiv des geschmückten Turms malte Haag im Jahre 1872 und schenket es dann der ältesten Tochter Königin Viktorias, Vicky. 2018 diente dies als Motiv für eine Weinserie, die die Finanzierung des Gedenksteines unterstützt.
Kleines Detail:Carl Haag wohnte in seiner Zeit in München nur unweit vom Standort des Atelier Andrea Wenzel entfernt, dass die Büste Haags anfertigte.

Die Carl-Haag-Gesellschaft

Die Carl-Haag-Gesellschaft wurde zum 100. Todestag des Malers im Jahre 2015 gegründet. Die Gesellschaft hat es sich zur Aufgabe gemacht das Leben und die Werke des Künstlers zu erforschen und diese Erkenntnisse zu veröffentlichen. Gründungsmitglieder sind u.a. die Stadt Oberwesel und das Stadtmuseum Erlangen. Die Gesellschaft gibt einen regelmäßig erscheinenden Rundbrief mit weiteren Informationen heraus, der auf der Internetseite einsehbar ist: https://www.carl-haag.de/de/

Die Büste Carl Haag

Die Portraitbüste von Carl Haag wurde nach einem Foto des jüngeren Haags von Andrea Wenzel aus München entworfen. Die Büste wurde nach dem Entwurf in Steinguss gegossen und steht heute vor dem roten Turm, dem einstigen Wohnhaus Carl Haags, in Oberwesel.

Wenn auch Sie eine Büste anfertigen lassen möchten, kontaktieren Sie die Bildhauerin Andrea Wenzel unter: atelierwenzel@posteo.de Telefon: 0151 – 28 76 43 25