Führung durch die Bronzesäle der Residenz München

Besichtigung der figürlichen Bronzen des späten 16. und17.Jahrhunderts

Bronzeskulptur-München
Etwa 400 Jahre alte Bronzeskulptur-noch bis 12.09.16 in der Residenz in München zu sehen.

Wir folgten am 27.Juni der Einladung im Rahmen des Tweetups  #BronzeBreak zu einer besonderen Führung in den Räumen der Residenz in München. Die Bronzesammlung präsentiert noch bis 12. September international bedeutende Bronzeskulpturen der ehemaligen Münchner Höfe. Das Besondere daran, die Exponate sind bis zu 400 Jahre alt und von Bildhauern wie Hubert Gerhard (1550-1620) geschaffen worden.

Zwischen 1580 und 1620 enstand in München unter Herzog Wilhelm V. ( 1579-1597) und später unter seinem Sohn, Maximilian I. ( 1597-1651) ein internationales Zentrum der Bronzekunst.

Die Führung durch die Sammlung übernahm der Referent des Residenzmuseums, Dr. Christian Quaeitzsch . Von ihm erhalten wir detaillierte Informationen zur  Ausstellung und den Exponaten. Die Bronzeskulpturen werden in vier hohen und hellen Räumen präsentiert. Alle diese Figuren waren bis vor kurzem noch im Freien aufgestellt, zum Teil als Einzelobjekte, aber auch als Bestandteil verschiedener Brunnenanlagen. Durch die schädlichen Umwelteinflüsse  der letzten 100 Jahre wurde vor allem die Oberfläche stark angegriffen. Deshalb wurden die Ausstellungsobjekte mit hohem Aufwand und durch Unterstützung von Sponsoren restauriert. Leider kann diese Restauration nicht mehr die detailgetreue Patina der Oberflächen, die die jeweiligen Bildhauer auftrugen, widergeben. So wurden manche Körperpartien matt gehalten, andere wiederum auf Hochglanz poliert. Auch die Art der Ziselierung der Bronze ist nicht mehr genau zu rekonstruieren. Aber nichts desto trotz sind die Bronzeskulpturen sehr beeindruckend und in ihrer Ausdrucksweise teils überwältigend filigran gestaltet.

Warum Bronzefiguren?

Die Bronzeskulpturen wurden für politische Statements und auch zur Darstellung des eigenen Könnens verwendet. Die Kunstwerke fanden schon zur damaligen Zeit große Beachtung und Bewunderung und genau das wollte man bei den Auftraggebern auch, Bewunderung und Repräsentanz. Auch heute noch stellt die Herstellung von lebensgroßen Bronzefiguren die Bildhauer und Bronzegiesser vor große Herausforderungen. Es gilt hierbei vieles zu bedenken, die Hinterscheidungen, die spätere Anlage der Gusskanäle und auch das Eigengewicht selbst. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine Bronzefigur nach seiner Fertigstellung  instabil wurde und in sich zusammen fiel.

Mit den aufwändig gestalteten Bronzen wertete man aber auch Objekte im öffentlichen Raum auf. So schmückten einige der Skulpturen den Brunnen ( öffentliche Wasserstelle) am Rindermarkt im Herzen Münchens und zeigte damit der Bevölkerung, wie wertvoll sauberes Trinkwasser ist.

Für uns war die Führung sehr interessant, besonders zwei Portraitbüsten aus dem 16. Jahrhundert gefielen uns. Darunter ist ein Idealporträt eines römischen Imperators aus dem Jahre 1585/90 vom Bildhauer Hubert Gerhard.

Bitte nicht verwechseln, unsere Erstellung von Büsten nach Fotos und wie sie entstehen könnt ihr bei uns nachlesen.

 

Die Ausstellung „Gegossene Schönheiten- Meisterwerke der Bronzekunst“ ist noch bis zum 12. September 2016 in der Residenz München, in der Bronzeräumen zu sehen.

Mehr Informationen über die Bronzesäle finden Sie hier.

Öffnungszeiten: Täglich 9-18 Uhr

Eintritt frei

 

Plakat-Meisterwerke-Bronze

Tweetup und Fotos mit freundlicher Unterstützung der Residenz München.