So lange überdauern Büsten

Hermenköpfe

Die Hermenköpfe von Welschbillig in der Südeifel  sind ein schönes Beispiel
für die lange Lebensdauer von Büsten. Die 1891 ausgegrabenen Portraitbüsten
aus dem 4. Jahrhundert n. Ch. in der Südeifel haben wohl einen grossen Gartenteich
geschmückt. Eine Rekonstruktion einiger Portraits findet man gleich gegenüber der Kirche, in der Dorfmitte.

Hermenköpfe
Hermenköpfe in der Dorfmitte von Welschbillig/Südeifel – Foto: Wenzel

Forschen haben versucht die Darstellungen der Köpfe zu deuten. Man ist heute der Meinung das
es sich bei den spätantiken Skulpturen um Griechen, Römer, Germanen,Götter und einigen fiktiven Portraits handelt.
Ob es den ein oder anderen Herrscher gab, der hier in Stein verewigt wurde ist wohl nicht mehr feststelltbar.
Die Originale der insgesamt 70 Hermenköpfe befinden sich heute im Landesmuseum in Trier.

Bei einem Besuch 2013 in der Eifel habe ich die Hermen mal fotografiert.

Die Bedeutung der Portraitbüste

Geschichtliches zu Büsten

In Süddeutschland gibt es zwei bekannte Ruhmeshallen mit einer grossen Anzahl an Büsten bekannter Persönlichkeiten. Zum einen die Walhalla in Regensburg. Der Name stammt aus der nordischen Mythologie und bezeichnet damit den Ruheplatz der in der Schlacht gefallenen Kämpfer
Zum anderen die Ruhmeshalle an der Theresienhöhe in München. Beide Bauwerke wurden im Auftrag des bayerischen König Ludwig des Ersten errichtet von dem Architekten Leo von Klenze.
In der Walhalla werden heute 127 Marmorbüsten der Öffentlichkeit präsentiert. Die erste in der Reihenfolge ist die Büste des König Heinrich des Ersten, der 936 gestorben ist. Die in der Reihenfolge zur Zeit letzte Büste, die der Widerstandkämpferin Sophie Scholl. Weiter Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Theologie, Musik sowie Kirchenoberhäupter und Kriegsherren finden sich in der Büstensammlung wieder. Darunter so bekannte Namen wie Wolfgang Amadeus Mozart und der Physiker Albert Einstein.

Büstenherstellung nur mit Vorlagen möglich

Diejenigen Personen , von denen es keine Zeichnungen und Unterlagen gab, wurden in Gedenktafeln in der Walhalla verewigt. So zum Beispiel Peter Henlein, der Erfinder der Taschenuhr.
Denn nur wenn es Bilder gab, konnte man auch eine Büste anfertigen. Das ist auch heute noch genau so wie damals.

In der Ruhmeshalle in München, die 1853 fertigt gestellt wurde befinden sich heute etwa 115 Büsten. Auch dieser Bau, oberhalb der Theresienwiese in München wurde im Auftrag König Ludwig des Ersten errichtet. Der Bau sollte Platz für 200 Büsten sein. So der Plan des Königs. Dabei war im die Detailgenauigkeit der einzelnen Büsten besonders wichtig.
Dabei sollte die Büste zum einen die Funktion haben eine Person und deren Dienste für die Gesellschaft zu würdigen. Zum anderen aber auch durch das in Stein geschaffene Portrait denjenigen unvergesslich machen.
Das ist auch gelungen, wie ich finde. So finden sich auf den Büsten immer wieder Namen die man so nicht mehr kennt. Man wird neugierig und möchte mehr über die Person erfahren und trifft im Lexikon oder Internet dann auf die Person und ihre Taten.
Eine schöne Zeitreise in die Vergangenheit.

Übrigens: Das Wort Ruhmeshalle wird im Englischen auch mit Hall of Fame bezeichnet. Dabei muss es nicht unbedingt eine Halle im eigentlichen Sinne eines Bauwerkes sein. Mittlerweile werden auch Preise und Auszeichnungen mit Hall of Fame betitelt.

Portrait in Stein

Sie suchen einen Bildhauer der Sie oder einen lieben Menschen in Stein verewigt?

Schauen Sie sich unsere Bilder hier an. Wir haben schon viele Portraibüsten für Kunden erstellt.
Wenn Sie Fragen haben, schreiben Sie uns oder rufen die Bildhauerin Andrea Wenzel direkt an.

Telefon 089-189 70 249.

Portraitbüsten – Geschichte und Bearbeitungsdetails

Plastisch Darstellungen, wie Skulpturen und Büsten, gibt es schon seit Jahrtausenden. Gern ließen sich Kaiser, Könige, Feldherren, Künstler, Gelehrte, Pharaonen und andere, im öffentlichen Leben stehende Personen, für die Ewigkeit, und als Zeichen der Verehrung in Stein darstellen. Die wohl bekannteste und auch rätselhafteste Portraitbüste ist, die 1912 in Ägypten gefundene Nofretete. Sie wurde in der Zeit von 1353–1336 v. Christus geschaffen und hat bis heute nichts von ihrer Einzigartigkeit eingebüßt. Eine Büste bzw. Portraitbüste ist die körperliche, plastische Darstellung des Menschen vom Kopf bis zur Schulter oder in Halbfigur. Vorlagen der Künstler, sind im Idealfall das lebende Modell. Aber auch Zeichnungen, Gemälde und, in heutiger Zeit, Fotografien können die Grundlage für die Erschaffung von Portraitbüsten mit den jeweils charakteristischen Gesichtszügen, der darzustellenden Person, sein. Fotografien besitzen den Vorteil, dass auch bereits verstorbene, besonders verehrungswürdige und verdienstvolle Personen, nachträglich dargestellt werden können.

Von der ersten Minute an ist alles reine Handarbeit

Schöner ist es jedoch eine Portraitbüste von einer lebenden Personen aus dem privaten Bereich, der Familie oder aus dem Freundeskreis anfertigen zu lassen. Hierbei könnte es sich um eine Portraitbüste, der geliebten Mutter handeln. Die als Geschenk zum Geburtstag und als ewiges, ehrendes Andenken einen besonderen Platz einnimmt. Um die Proportionen, charakteristische Gesichtszüge, Falten und weitere personenbezogene Merkmale in einem Gesamtkunstwerk plastisch abbilden zu können bedarf es einiger Vorarbeit. Aus individuellen Fotovorlagen, die die dazustellende Person in verschieden Situationen mit unterschiedlichen Gesichtsausdrücken zeigen, wird ein 3 D-Modell erstellt, in das alle individuellen Feinheiten einfließen. Je mehr Details auf den Fotografien erkennbar sind, desto ähnlicher wird das Modell und damit auch die fertige Büste. Dieser 3 D-Entwurf ist die Grundlage für die eigentliche bildhauerische Arbeit. Je nach Anforderungen und eigenen Wünschen kann solch eine Büste z.B. aus Steinguss oder Holz gefertigt werden. Am gebräuchlichsten und günstigsten ist heute der Steinguss. Es handelt sich hierbei um eine Art Kunststein. Für Kunstgüsse wird neben Zement als Bindemittel scharfer Quarzsand mit einem geringen Staubmehlanteil verwendet. Durch Zugabe von Ziegelmehl (Rot – bis Brauntöne) oder anderer Zuschlagstoffe kann eine Einfärbung erzielt werden.
Bevor jedoch mit dem Guss begonnen werden kann, wird ein Modell gefertigt.Das Ergebnis wird in Fotos dokumentiert und dem Auftraggeber per Email zur Begutachtung zugesandt.

Ist der Guss erfolgt, der Steinguss getrocknet und ausgehärtet, kann die im Prinzip fertige Portraitbüste der Form entnommen werden. Es erfolgt noch eine Nachbearbeitung und eine abschließende Oberflächenbehandlung. Jetzt ist die individuelle, nach Fotovorlagen, entworfene und gefertigte Büste fertig und kann dem Auftraggeber zu seiner weiteren persönlichen Verwendung übergeben werden.

Bearbeitungszeit insgesamt: Ca. 6-8 Wochen